Weimarfahrt 2024

Kurz vor den Sommerferien machte sich - wie jedes Jahr - eine Gruppe Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 10 und Q1 auf den Weg nach Weimar. Hier ihr Reisebericht:

Viele von uns freuten sich schon Monate bevor die Fahrt überhaupt begann, viele hatten sich schon von Anfang an Plätze reserviert, einige stießen erst kurzfristig dazu – so oder so war die Begeisterung nicht gering. Auch wenn es nur drei Tage waren, die wir in Weimar verbracht haben – wir haben viel erlebt und gelernt.

Die Reise unter der Leitung von Frau Röhne und Frau Freff nahm ihren Anfang am 24. Juni als um 07:15 Uhr die lange Busfahrt begann, welche bei einigen zwar eine durchaus erschöpfende Wirkung hinterließ, sich aber dennoch lohnte. Man unterhielt sich mit seinen Sitznachbarn, sang ein paar Lieder zusammen, hörte Musik oder versuchte, sich auf andere Weise die Zeit zu vertreiben. Einmal gab es einen kurzen Zwischenstopp beim „goldenen M“ und mittags einen weiteren, nun aber, um sich die Wartburg in Eisenach anzuschauen, den Ort, wo Martin Luther die Bibel übersetzt hat. Nachdem die zahlreichen Stufen erklommen worden waren, konnte man die wunderschöne Aussicht genießen und sich auf dem Gelände umsehen oder ins Burgcafé gehen. Bei der Führung waren viele über die Architektur der Burg erstaunt – das Mittelalter war gar nicht so rückschrittlich, wie es viele glauben. Kurz nach der spannenden Führung sahen wir uns noch selbstständig im Museum um und legten einen Stopp im Souvenirladen ein.

Zurück im Bus ging es weiter nach Weimar und um 16:00 Uhr waren wir auch schon in der Jugendherberge. Nachdem sich alle in ihren Zimmern eingerichtet hatten, gingen die meisten auch direkt los, um die Stadt zu erkunden, nicht ohne Begeisterung für die schönen historischen Bauten und die vielen Läden. Unsere Stadtführung in zwei Gruppen begann um 17:00 Uhr am Goethe-Schiller-Denkmal und endete an der Anna-Amalia-Bibliothek. Im Verlauf des Abends erlebten wir auch mehrere Demonstrationen, zum Teil für und zum Teil gegen die AfD – diese haben uns jedoch nicht den Abend verdorben, als wir uns später frei in der Stadt bewegen konnten und neue Restaurants und Geschäfte entdeckten.

Der nächste Tag begann um 8:30 Uhr mit Brötchen, Joghurt, frischem Obst und Kaffee. In unseren zwei Gruppen besichtigten wir das großzügige und kunstreiche Wohnhaus von Goethe und das etwas bescheidenere, aber trotzdem interessante Wohnhaus von Schiller sowie die prachtvolle Anna-Amalia-Bibliothek. Diese fand ich persönlich besonders faszinierend, da ich nicht erwartet hatte, dass dort jahrhundertealte Bücher aufgehoben sind – trotz des Alters waren sie teilweise immer noch sehr gut erhalten, ganz abgesehen davon, dass dies die schönste Bibliothek ist, die ich je zu Gesicht bekommen habe. Nach den getrennten Führungen trafen wir wieder im Park an der Ilm zusammen und machten einen gemeinsamen Rundgang durch den Park, wo uns Frau Röhne von der wechselvollen Geschichte der Parkanlagen und von der tragischen Geschichte eines Mädchens erzählte, das sich aus Liebeskummer in die Ilm stürzte, mit Goethes ,,Die Leiden des jungen Werther“ in der Manteltasche. Goethes Gartenhaus im Herzen des Parks besuchten wir dann ebenfalls. Am Abend konnten wir uns wieder mit unseren Freunden in der Stadt amüsieren und neue Ecken entdecken, die uns bisher nicht aufgefallen waren.

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück leider schon zur Abreise. Wir packten unsere Koffer und machten uns auf den Weg zu unserem letzten Programmpunkt. Als wir jedoch an der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald ankamen, war die Stimmung sehr gedrückt, vor allem, nachdem wir uns eine Dokumentation im dortigen Kinosaal und die Dauerausstellung auf dem Gelände angesehen hatten. Zurück im Bus hob sich die Stimmung mit ein bisschen Musik aber bald wieder. Wir hielten noch einmal beim bekannten Fast-Food-Restaurant, dann wurde die Rückfahrt wegen der schwülen Hitze und der gegen Ende ausfallenden Klimaanlage immer lästiger. Als wir aus dem Bus ausstiegen, waren die meisten froh, wieder zuhause zu sein – doch diesen Ausflug bereut bestimmt keiner, denn es war wirklich ein Erlebnis, und ich persönlich denke: Weimar ist eine Stadt, die man gesehen haben muss.

Der Bücher-Kubus der Anna-Amalia-Bibliothek

Picknick für die Demokratie mit Goethe und Schiller

Im Park an der Ilm

Typische Weimarer Innenhöfe