Dank der großzügigen Unterstützung von KEB, die sich nicht nur auf den finanziellen Aspekt der Anschaffung jeglicher gewünschten Materialien beschränkte, sondern auch die Bereitstellung unseres Arbeitsplatzes und zudem die uns immer zur Verfügung stehende Hilfe der Mitarbeiter beinhaltete, konnten wir als Kurs am Ende vier fahrende Bullis vorweisen.
Bis man dies behaupten konnte, hat es allerdings einige, teils anstrengende, Arbeitsstunden gebraucht. Aufgeteilt war der Kurs dabei in zwei große konkurrierende Teams, die Oceanic Outlaws gegen die Orangen Bullen, welche in kleineren Gruppen jeweils zwei identische Bullis bauen mussten.
Zu Beginn legten wir unserer Ziele fest und planten, was alles zu tun wäre. Zusammengefasst: Das „Spielzeug“ aus „Spielzeugbulli“ streichen! Wir arbeiteten mit einem VW T2 Bulli-Modell im Maßstab 1:14. Es galt zunächst einige grundsätzliche Vorgaben einzuhalten, bevor es uns möglich war, irgendwelche eigenen Vorstellungen umzusetzen. Beispielsweise war die Handy-App zur Steuerung vorgegeben, für die Programmierung der Verbindung hatten jedoch wir zu sorgen. Völlig frei waren wir bei der optischen Gestaltung. Wir mussten also sowohl an der Soft- als auch Hardware arbeiten: Einerseits das Programmieren, andererseits die tatsächliche, praktische Arbeit am Bulli. Und am Ende logischerweise das Zusammenspiel, welches ein ferngesteuertes Fahrerlebnis liefern sollte.
In der Praxis gestalteten sich die Tätigkeiten wie folgt: mittwochs arbeiteten wir in einer Einzelstunde von 45 Minuten ausschließen an der Programmierung des Arduino-Mikrocontrollers. Der Arduino, das Herzstück der Elektronik, steuert alle Elemente: den Servo, zuständig für die Lenkung per Bluetooth, den Motor und selbst die LEDs. Daher war die Programmierung besonders anspruchsvoll, denn wir alle wussten: sollte unser Programm fehlerhaft sein, war es egal, wie perfekt der Bulli gebaut wurde. Besonders gegen Ende wurde dieses Problem zu unserem größten Stressfaktor…
In der Einzelstunde konnten wir bei Bedarf Probleme besprechen und Lösungsansätze erarbeiten. So waren wir gut vorbereitet für den nächsten Tag, an dem wir zwei Schulstunden lang im Ausbildungsbereich der Firma KEB arbeiteten. Dort hatte jeder von uns eine eigene Aufgabe, die zu Beginn festgelegt wurde. Zum Beispiel war jemand für die Protokollierung zuständig, zwei andere kümmerten sich um die LEDs und einige andere löteten die elektronischen Bauteile auf eine Platine. Wir arbeiteten aber nicht isoliert, sondern als Team. Wir hielten uns gegenseitig über den Fortschritt auf dem Laufenden und halfen uns bei Problemen. Das Projekt war nicht nur förderlich für unser technisches Wissen und unsere Fertigkeiten, die wir beim Ausbau des Bullis erworben haben, sondern auch für unser Teambuilding.
Zu Projektbeginn stellte sich die Arbeit an der Software als auch der Hardware als ziemlich mühselig und langwierig dar. Zwar hatten alle Schülerinnen und Schüler in Klasse 9 bereits Arduinos programmiert, jedoch lag das bei einigen nun mal in der Vergangenheit und die jetzt notwendige Kombination und Abstimmung der Software auf die Hardware war dann doch etwas Neues. So brauchten alle erst einmal eine „Eingewöhnungsphase“, da bisher keiner ein so umfangreiches Projekt durchgeführt hatte.
Eine weitere Kompetenz, die ebenfalls mehr als genug gefördert wurde, ist das Arbeiten unter Stress. Denn gegen Ende des Projekts traten alle erdenklichen Probleme auf, weshalb im Hinblick auf die Eingabefrist extrem schnell die Fehler identifiziert und behoben werden mussten. Aber auch das dauerte länger als gedacht, so dass wegen nicht fahrbereiter Bullis zwei Tage vor Abgabe extra Stunden bei KEB eingeschoben wurden. Der Einsatz hatte sich aber gelohnt und führte zum großen Erfolgserlebnis – als am Abgabetag tatsächlich zwei Bullis um 12:30 Uhr fertig wurden. Dennoch eine unerwartete Entwicklung, dass man nach monatelanger Arbeit trotzdem in Zeitdruck verfallen kann...
Am 02. Dezember 2023 fand dann der Wettbewerb statt. Glücklicherweise durften beide Teams diesen mit ihrer Anwesenheit- und ihrem Bulli- beehren. Diesjähriger Veranstaltungsort war das Stammwerk der Firma Claas in Harsewinkel. Nach etwa zwei Stunden Anreise- und Wartezeit startete der Wettbewerb. Aufgabe war es, einen auf dem Boden eingerichteten Parcours so gut wie möglich abzuschließen. Unser Team der Oceanic Outlaws machte direkt den Start. Eine gute halbe Stunde dauerte es, bis alle Bullis den Parcours absolviert hatten. Trotz kurzer anfänglicher Schwierigkeiten beim Start unseres ersten Teams waren wir mit der Gesamtleistung des Kurses zufrieden. Die Fahrt der Orangen Bullen gestaltete sich sogar nahezu perfekt. Am Ende sind wir mit diesem sogar auf dem Siegerpodest gelandet: Ein verdienter dritter Platz!
Am Ende war der gesamte Kurs positiv gestimmt, da es trotz der Unannehmlichkeiten und vorhandenen Probleme großen Spaß gemacht hat und eine interessante Abwechslung zum normalen Schulalltag darstellte. Am Ende lernt man am meisten aus seinen Fehlern und die teils anstrengenden Besprechungen zur Problemlösung hatten im Nachhinein den langanhaltendsten Effekt. Wir konnten viel Neues lernen und das zusätzlich noch in einer angenehmen Umgebung.
Ein Dank gilt auch nochmal KEB, die unsere Teilnahme und somit den Lerneffekt möglich gemacht haben.