Das Verwaltungsgebäude von Lenas Schule

Meet the Kiwis

Lena Prüßner aus der EF war drei Monate in Neuseeland und hatte eine unvergessliche Zeit! Hier ihr Bericht.

Bevor mein Auslandsaufenthalt überhaupt losgehen konnte, musste ich mich um die ganzen organisatorischen Sachen kümmern. Also, entscheiden, auf welche Schule ich gehen möchte, den Flug buchen und auf eine Gastfamilie warten. Hierbei wurde ich super von meiner Organisation unterstützt und hatte Vorbereitungsseminare mit anderen Teilnehmern, wo wir uns austauschen konnten und wichtige Informationen bekommen haben. Dadurch hatten wir dann schon Kontakt und konnten uns am Flughafen treffen, um als Gruppe zu fliegen.

Nach drei Reisetagen landeten wir in Auckland und dort teilten sich unsere Wege: Manche flogen direkt weiter zu ihren Gastfamilien oder wurden abgeholt, andere hatten ein Soft Landing Camp gebucht und wurden von den Verantwortlichen hinter der Kontrolle in Empfang genommen. Für Biosecurity mussten wir bereits im Flugzeug oder vorher zu Hause ausfüllen, was wir in unserem Gepäck haben. Die Officers haben sich das einmal angeguckt, haben bei manchen Sachen nochmal kurz nachgefragt, um was es sich genau handelt, und dann konnten wir, an Spürhunden vorbei, Richtung Ausgang gehen.

Das Camp war von einer Organisation in Neuseeland, also waren wir Jugendliche aus mehreren Ländern und insgesamt drei Tage da. In diesen Tagen hatten wir verschiedene Aktivitäten in Auckland und einen Vortrag mit wichtigen Informationen für zum Beispiel kulturelle Eigenschaften und Tipps, um unsere Zeit optimal nutzen zu können.

Danach ging es für mich mit dem Flugzeug nach Tauranga, wo meine Gastmutter mich am Flughafen abgeholt hat. Wir sind nach Hause gefahren, sie hat mir mein Zimmer gezeigt und ich habe erstmal meine Sachen ausgeräumt. Dann hat sie mir die Gegend und meine Schule gezeigt. Meine Gastfamilie hat mich super herzlich aufgenommen und ich habe mich überraschend schnell zu Hause gefühlt.

Mein erster Schultag war super entspannt, weil es für alle Internationals eine Tour von Tauranga gab, bei der wir uns die Stadt angeguckt haben, auf Mount Maunganui gewandert sind und in den Hot Pools waren. Am nächsten Tag ging für manche schon der Unterricht los, während andere noch ihre Fächer gewählt haben und somit nicht zum Unterricht mussten.

Ich war in Year 11 und hatte somit zwei Pflichtfächer: Mathe und Englisch. Die anderen vier Fächer konnte ich mir frei aussuchen. Gewählt habe ich Science, Music, History und Hospitality (kochen). Des Weiteren konnte ich mir aussuchen, ob ich eine Stunde die Woche lieber Study lesson oder Recreation mache. Bei Recreation waren wir zu mehreren in der Sporthalle, in der verschiedene Sportarten von den Lehrkräften angeboten wurden und wir uns dann eine für diese Stunde aussuchen konnten.

Schule geht um 8:45 Uhr mit einer Viertelstunde Form Period oder Assembly (House oder Year) los – außer mittwochs, da geht es erst um 9:00 Uhr los. Der Schultag geht bis 15:20 Uhr mit fünf einstündigen Unterrichtsstunden, es gibt zwei Pausen, Morning Tea und Lunch. Jeder Jahrgang ist in mehrere Form Classes unterteilt, die unserem Klassensystem ähneln, allerdings findet (zumindest in den oberen Jahren) kein Unterricht in diesem Verbund statt. In den Houses sind Form Classes aus allen Jahrgängen und durch verschiedene Aktivitäten können Punkte für das eigene Haus gesammelt werden. Die Häuser stehen also in einem kleinen Wettbewerb.

In Neuseeland hat jede Lehrkraft einen Homeroom, den sie dekorieren kann und wo sie auch hauptsächlich unterrichtet – es gibt Ausnahmen wie spezifische Fachräume. Da meine Schule auch recht groß war und jedes Fach oder ähnliche Fächer zusammen ein Gebäude hatten, war es in den ersten Tagen leicht verwirrend, wo man hinmuss, aber es hat sich eingespielt.

In den Pausen haben sich einige von uns Internationals immer an einem Tisch getroffen, um gemeinsam zu essen und uns auszutauschen oder auch Pläne fürs Wochenende zu machen. Da viele von uns mit dem Bus fuhren, habe wir auch oft einmal geklärt, wer mit welchem Bus nach der Schule fahren will, da einige von uns mehrere Linien zur Auswahl hatten.

Rückblickend habe ich mir die meisten Sorgen darüber gemacht, ob ich wohl Freunde finden werde, was aber wenig Probleme gemacht hat. Als Erstes habe ich Freunde unter den anderen Internationals gefunden, weil wir einfach alle in derselben Situation waren und wir haben häufig etwas zusammen gemacht – gemeinsam einkaufen, zum Strand gehen und auch Geburtstage feiern. Freundschaften mit den Neuseeländern zu schließen, war etwas komplizierter und mir hat es echt geholfen, dem Orchester beizutreten, weil ich dadurch echt tolle Freunde gefunden habe. An meinem letzten Schultag haben alle meine Freunde auf meiner Schuluniform unterschrieben und teilweise auch eine Nachricht geschrieben, was für ein großartiges Erinnerungsstück gesorgt hat und mir nochmal gezeigt hat, wie eng wir waren.

Abgesehen von den ganzen wunderbaren Menschen, die ich dort treffen durfte, werde ich auch nie die Natur vergessen. Durch eine Landschaft zu fahren, wo auf der einen Seite Berge und auf der anderen Seite Meer und Strand sind, ist unglaublich. Und im Winter in der Lage zu sein, Geburtstage am Strand zu feiern, ist anders schön.

Es war zwar ungewohnt, auf der anderen Seite der Welt zu sein, wo kein Sommer war und man 10 Stunden Zeitunterschied nach Deutschland hatte, aber ich wurde überall so herzlich aufgenommen, dass es mir nicht sonderlich schwerfiel, mich einzuleben und die Zeit zu genießen. Eine allgemeine Sache, die ich gelernt habe, ist, dass ein Auslandsaufenthalt, egal wie lange, ein Erlebnis ist, das man nicht so schnell vergisst und einem neuen Blickwinkel eröffnet.

Das Verwaltungsgebäude von Lenas Schule

Morgendlicher Blick übers Meer auf Mount Maunganui von Lenas Bushaltestelle aus

Lena in ihrer Schuluniform