Von Anfang an wurde deutlich: Wir haben nicht alle dieselbe Sicht auf die Ereignisse. Die Familien der Schülerinnen und Schüler sind auf unterschiedliche Weise von diesem Krieg betroffen und äußern das teilweise auch so.
Doch unsere Herkunft darf das Zusammenleben nicht beeinträchtigen. Darin war sich der Religionskurs der Jahrgangsstufe EF von Frau Rosenau einig. Darum haben sie am Mittwoch, den 22.6. zu einem Friedensgebet eingeladen. Viele Schüler und Schülerinnen sind der Einladung auf die Wiese hinter der neuen Aula gefolgt, um teilzunehmen.
Dass unser Schulleben von Vielfalt geprägt ist, wurde bei den Lesungen hörbar. Verse zum Thema „Frieden“ aus der Bibel und aus dem Koran wurden von Schülerinnen und Schülern in den Sprachen ihrer jeweiligen Familien vorgelesen. Es war für alle erstaunlich, wie viele Sprachen da zusammen kamen, obwohl nicht einmal alle vertreten waren!
In interreligiöser Gastfreundschaft hatte der Religionskurs auch muslimische Mitschülerinnen eingeladen, auf ihre Weise für den Frieden zu beten – als Ausdruck der gegenseitigen Achtung und der Zusammengehörigkeit über Unterschiede hinweg. „Denn unser Glaube, der christliche und der muslimische, sagt uns, dass auch die jeweils Anderen Gottes Kinder sind“, so hieß es in der Begrüßung.
Beide Gebete, das christliche wie das muslimische, wurden von ukrainischen Jugendlichen übersetzt. Auch Schülerinnen der 7. Klassen, die Russisch sprechen, halfen gerne bei der Verständigung. Bunte Luftballons am Sommerhimmel setzten zum Schluss ein Zeichen für Vielfalt, Freiheit und Frieden.