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Auslandsaufenthalte - eine Bereicherung!

Zu diesem Thema gab es kürzlich einen Infoabend bei uns, an dem zwei Schülerinnen von ihren persönlichen Erfahrungen berichteten, die sie während ihres Auslandsaufenthaltes gesammelt hatten.

Ein Jahr im Ausland verbringen, die Sprachkenntnisse vertiefen, neue Leute kennenlernen und eine Auszeit von dem jetzigen Leben. Man gewinnt Unabhängigkeit und lernt eine neue Kultur kennen. Dies ist sicherlich der Traum von so einigen Schülerinnen und Schülern, doch ist diese Zeit so leicht umzusetzen?

Grundsätzlich muss man bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um an einem Auslandsjahr teilnehmen zu können, wozu gute bis sehr gute Noten gehören. Der Schnitt sollte sich also mindestens im 3er-Bereich befinden, man sollte jedoch maximal eine Vier auf dem Zeugnis haben. Abgesehen davon gibt es relativ wenig Anforderungen an die Interessenten: Sie müssen sich für das Jahr beurlauben lassen und am Ende einen Nachweis erbringen, dass sie die Zeit über durchgängig eine andere Schule besucht haben.

Für ein Auslandsjahr gibt es in der Oberstufe zwei Möglichkeiten: Entweder man absolviert dieses anstatt der EF, sodass man im gleichen Jahr wie die jetzigen Mitschüler/innen Abitur macht, oder man absolviert es nach der EF und geht anschließend in die Q1, macht das Abitur dann allerdings erst ein Jahr nach der vorherigen Stufe.

Wenn man sich dafür entschieden hat, ins Ausland zu gehen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Man kann an zahlreichen kostenpflichtigen Programmen teilnehmen, z.B. AFS oder YFU, wobei einige auch Stipendien anbieten. Eine weitere Möglichkeit wäre außerdem der Auslandsaufenthalt in Eigeninitiative, was eine der Schülerinnen beim Infoabend gemacht hat, was teils allerdings schwierig zu organisieren ist. Des Weiteren gäbe es die Möglichkeit, anstatt selbst ins Ausland zu reisen, eine Gastschülerin oder einen Gastschüler aufzunehmen, da man auch dadurch eine andere Kultur kennenlernt und auch andere Sprachen als nur Deutsch sprechen könnte. Es gibt zu diesem Thema noch zahlreiche andere Möglichkeiten, weshalb sich bei Interesse eine weitere Recherche empfehlen würde.

Zu beachten ist allerdings, dass ein Auslandsjahr nicht billig ist und gerne auch 10.000€ kosten kann, wenn nicht sogar mehr. Für diesen Preis hat man allerdings die einmalige Möglichkeit, eine andere Kultur richtig kennenzulernen und Teil einer weiteren Familie zu werden.

Wer sich so früh nicht von seiner Familie trennen möchte, hat auch nach dem Abitur noch Möglichkeiten ins Ausland zu gehen. Die Möglichkeit, bei der man am nächsten an der Kultur dran ist, wäre Au-pair, da man Teil einer Familie werden kann und den Alltag wahrnehmen kann. Des Weiteren kann man ein Jahr „Work and Travel“ machen, über Firmen Praktika absolvieren  oder ein Auslandssemester/ -studium ins Auge fassen.

Bevor man seine Entscheidung aber endgültig trifft, sollte man sich nochmal genau durch den Kopf gehen lassen, ob man dies auch wirklich möchte oder überhaupt dafür geeignet ist. Dabei ist zu beachten, wie gut man tatsächlich mit Stress umgehen kann und ob die eigenen Erwartungen auch realistisch sind, denn so weit weg können die Eltern nur wenig helfen.

Insgesamt hat der Austausch aber sehr viele Vorteile. Beide Schülerinnen haben berichtet, dass sie selbstbewusster und unabhängiger geworden sind und sich ihre Sprachkenntnisse sehr verbessert haben. Zudem konnten sie viele Erfahrungen machen, die in Deutschland nicht möglich sind. Leonie zum Beispiel, die in Texas war, besuchte einen Prom und war im Jahrbuch-Komitee  aktiv. Auch mit ihrer Gastfamilie steht sie heute noch in sehr engem Kontakt und hat in Texas nun ihr zweites Zuhause gefunden.

Karlotta hat ihren Auslandsaufenthalt selbst organisiert und war erst ein halbes Jahr in Argentinien und anschließend ein halbes Jahr in Kanada. Auch sie hat viele Erfahrungen gesammelt. So wurde ihre Schule in Argentinien einmal in zwei Teams aufgeteilt: Blau und Rot. Während dieser Woche musste jeder in der Farbe seines Teams zur Schule kommen und sind in Wettbewerben gegeneinander angetreten. In Kanada gab es viele Gelegenheiten, die Natur zu bewundern und Kanu zu fahren, was ebenfalls reichlich ausgenutzt wurde.

Alles in allem ist es also eine Erfahrung, die einen sehr bereichert, da man andere Kulturen kennenlernt, neue Freunde findet und die Sprache besser lernt. Für die Schülerinnen auf dem Infoabend hat sich ihr Auslandsjahr jedenfalls gelohnt.