Mit großzügiger Unterstützung des Fördervereins erlebten die Jahrgangsstufen Q1 und Q2 Schauspiel- und Improvisationskunst auf höchstem Niveau. Warum Improvisation? Die Antwort liegt in der Anlage des in die heutige Zeit geholten Stoffes: Nach der ersten Hälfte der Handlung, in der Lessings Figuren originell und zugänglich dargestellt worden waren, folgte ein Impro-Teil, in dem die vier Schauspielerinnen und Schauspieler die Charaktere ihrer Rollenfiguren zunächst ablegten und das Bühnenbild abbauten.
Schnell entwickelte sich jedoch ein erneuter Zugang zu Lessings Figuren und ihren Einstellungen, Motivationen und Problemen: Die Frage, wie tolerant man im Alltag in unterschiedlichsten Situationen sein kann (von der Gedankenlosigkeit in Bezug auf ein der Kollegin „weggegessenes“ glutenfreies Brötchen bis hin zu der ebenso gedankenlosen Frage, wo man denn „eigentlich herkomme“, aus Syrien oder Afghanistan, obwohl der Geburtsort Wuppertal ist), ließ anhand persönlicher Beispiele der Darstellerinnen und Darsteller eine oft temporeiche, oft nachdenkliche Debatte entstehen.
Das gesamte Stück über waren Gänsehaut-Momente ebenso enthalten wie Lacher nach dem Ausruf „Smash!“ beim Anblick eines auserkorenen Liebesobjekts.
Nach einer kurzen Rückfrage von Frau Röhne, die das Gastspiel auf Anregung von Q2-Schülerinnen organisiert hatte, waren die Schauspielerinnen und Schauspieler dankenswerterweise spontan bereit, direkt nach dem Applaus Fragen des Publikums zu beantworten. Dabei erhielten sie sogleich ein durchweg positives Feedback der begeisterten Schülerinnen und Schüler.
Auch einige interessierte Kolleginnen und Kollegen hatten ihre Freistunde durch den Besuch des Gastspiels bereichert, und so konnten wir unsere schulische Kooperation mit dem Landestheater für viele Mitglieder der Schulgemeinde gewinnbringend stärken. Auf ein baldiges erneutes Gastspiel!
